Tote in einer Favela Rios

Polizist und mutmaßliche Drogendealer sterben bei Schusswechseln

  • Lesedauer: 2 Min.

Ein Polizist und zwei mutmaßliche Drogendealer sind bei Schusswechseln in einem Armenviertel (Favela) der WM-Finalstadt Rio ums Leben gekommen. Der 30-jährige Beamte wurde am Sonntagabend von einer Kugel in den Kopf getroffen und erlag am Montag in einem Krankenhaus seinen Verletzungen, wie die Nachrichtenagentur Agência Brasil berichtete. Bei den Schießereien im Complexo do Alemão, rund zehn Kilometer vom WM-Stadion Maracanã entfernt, wurden auch zwei mutmaßliche Mitglieder von Drogengangs erschossen. Es gab mehrere Verletzte.

Den Angaben zufolge kam es zweimal zu Schießereien. Der 30-jährige Polizist wurde demnach bei einer abendlichen Routinekontrolle tödlich getroffen. Rund zwei Stunden später wollte dann eine Polizeipatrouille Hinweisen nachgehen, wonach Drogendealer einen Mann zusammengeschlagen hätten. Bei der Ankunft am Tatort seien die Polizisten beschossen worden. Bei diesem Schusswechsel starben zwei Männer, die in den Rauschgifthandel verwickelt gewesen sein sollen. Zudem wurden mindestens ein Beamter sowie ein 17-Jähriger verletzt.

Der Complexo do Alemão liegt im Norden der Sechseinhalb-Millionen-Metropole Rio und besteht aus über einem Dutzend Siedlungen mit rund 60 000 Einwohnern. Der Komplex galt eigentlich als »befriedet«. Nach der Besetzung Ende 2010 richtete die Polizei dort eine dauerhafte Wache ein. Doch aus dem Gebiet werden immer wieder Schießereien gemeldet.

Zu einem weiteren Zwischenfall kam es am Samstagabend in Rio Bonito, rund 70 Kilometer von der WM-Finalstadt entfernt. Dort wurden zwei Polizisten auf einem Wochenendanwesen (Fazenda) des Präsidenten der Abgeordnetenkammer des Bundesstaates Rio, Paulo Melo, durch Schüsse verletzt. Sie waren zum Personenschutz des Politikers abgestellt und von zwei bewaffneten Männern beschossen worden, die auf das Gelände eindrangen. Der Gesundheitszustand der Polizisten sei stabil. dpa

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