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Gebäude der Uniklinik Jena besetzt

Polizei löst Demonstration von Unterstützern auf

  • Lesedauer: 2 Min.

Jena. In der Innenstadt von Jena (Thüringen) haben drei Menschen ein seit Jahren leer stehendes Haus besetzt. Die zwei Männer und eine Frau seien vermummt, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Polizei und Vertreter des Universitätsklinikums Jena, dem das Haus gehört, hätten seit Beginn der Besetzung am Dienstagabend versucht, die Besetzer zum Verlassen des Hauses zu bewegen. Im Mittwochnachmittag hieß es dann, die Polizei habe die Besetzung beendet. Die Beamten seien in das Gebäude gegangen, die drei Besetzer bis zum frühen Nachmittag jedoch noch nicht nach draußen gebracht worden, sagte ein Polizeisprecherin am Mittwoch. Dennoch: »Die Situation ist geklärt.«

Die Besetzer lehnen laut Polizei jegliches Eigentum ab und begründen damit die Aktion. In einem Internetblock hieß es, mit der Besetzung solle gegen das Modell der Mietzahlung als Ausdruck kapitalistischer Ausbeutungsverhältnisse protestiert werden. Das Gebäude gehöre zu einem Gebiet, das von der Universität verkauft werden solle. Die Besetzer befürchten den Bau teurer Eigentumswohnungen. Der Studentenrat Jena unterstützt nach eigenen Angaben Teile der Forderungen wie bezahlbare Wohnungen und Erhalt kultureller Freiräume.

Das Universitätsklinikum hatte den Besetzern nach eigenen Angaben zunächst ein weiteres Gesprächsangebot gemacht. Das Haus sei wegen Schimmelbildung nach einem Wasserschaden aber unbewohnbar. Mögliche Gefahren für die Gesundheit seien nicht auszuschließen. Wegen der hohen Sanierungskosten sei ein Abriss die einzig sinnvolle Variante.

Eine Unterstützer-Demonstration mit rund einhundert Teilnehmern sei gegen Mittag von der Polizei vom Haus weggedrängt und aufgelöst worden, sagte die Sprecherin. Mehrere Protestler müssten mit einer Anzeige wegen Widerstands gegen Vollzugsbeamte rechnen. dpa/nd

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