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Die Bunker von al-Muthanna

René Heilig fragt, wie gefährlich angeblich vernichtete irakische C-Waffen sind

  • Lesedauer: 1 Min.

Bereits am 11. Juni haben ISIS-Kämpfer in Irak al-Muthanna überrannt. Ja und, warum hat Iraks Regierung dem UN-Generalsekretär Ban Ki Moon deshalb extra einen Brief geschrieben? ISIS ist doch landesweit im Vormarsch.

Bei der bundeseigenen C-Waffen-Vernichtungsanlage in Munster erinnert man sich an eine Gruppe irakischer Ingenieure. Die erkundigten sich noch im vergangenen Jahr über Möglichkeiten zur Vernichtung alter Kampfstoffbestände.
Denn, so hieß es, in al-Muthanna lagerten noch immer tonnenweise Granaten, die mit dem Nervengas Sarin gefüllt seien.

Aus Washington hörte man: Stimmt nicht. Die »Irak-Befreier«, die nach Saddams Fall jahrelang die Besatzerrolle übernommen hatten, behaupten, in den Bunkern 13 und 41 sei nur Chemiemüll. Der sei zwar hochtoxisch, doch für die Kriegsführung ungeeignet. Selbst wenn das nach herkömmlichen militärischen Maßstäben stimmen sollte – ISIS bewies vor allem im benachbarten Syrien Improvisierungsgeschick beim Einsatz chemischer Kampfmittel.

Und dass die Terrorbanden skrupellos sind, belegen Massengräber entlang ihrer Vormarschstraßen. Gerade lobte der Westen sich ob der chemischen Entwaffnung des syrischen Herrschers Assad. Wie voreilig. In Zeiten, da Bürgerkriege sich nicht mehr an nationale Grenzen halten, ist Abrüstung jeder Art auch nicht mehr nationalstaatlich machbar.

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