DGB fordert Ausweitung des Arbeitsschutzes auf psychische Krankheiten
Anti-Stress-Verordnung soll im Arbeitsschutzgesetz präzisiert werden
Berlin. Wegen der wachsenden Zahl von Menschen, die mit psychischen Problemen früh aus dem Arbeitsleben ausscheiden, fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund mehr Arbeitsschutz. «Wir fordern die Bundesregierung auf, das Arbeitsschutzgesetz durch eine Anti-Stress-Verordnung zu präzisieren», sagte der DGB-Sozialpolitikexperte Ingo Nürnberger der Nachrichtenagentur dpa in Berlin.
Das Erkennen und der Schutz von Gesundheitsrisiken müsse sich auch stärker auf psychische Faktoren beziehen. Das gelte auch für die Dauer der Arbeitszeit. Beschäftigte arbeiteten mittlerweile viel häufiger auch außerhalb des Betriebs. Das berge auch Risiken.
Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung Bund wurde 2013 mehr als 66 000 Arbeitnehmern eine Erwerbsminderungsrente wegen psychischer Erkrankungen gewährt - über 19 000 Mal mehr als acht Jahre zuvor.
Der Arbeitswissenschaft-Experte der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Norbert Breutmann, sagte der dpa: «Heute werden diese Erkrankungen viel zu oft chronisch.» Viele Betroffene seien auf sich allein gestellt, wenn sie Hilfe suchen.« Die Versorgung müsse verbessert werden. »Es gibt zu wenig psychotherapeutische Therapieplätze.« dpa/nd
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