Mehr Rassismus und Gewalt in sozialen Netzwerken

Beratungsplattform stellt Bericht »Rechtsextremismus online 2013« vor

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Rassismus, Hass und Gewalt gegen Minderheiten und Andersgläubige werden immer unverhohlener auf Internetplattformen propagiert. Zu diesem Ergebnis kommt die länderübergreifende Beratungsplattform jugendschutz.net in ihrem am Dienstag in Berlin vorgestellten Bericht »Rechtsextremismus online 2013«.

»Während in den vergangenen Jahren subtile Propaganda vorherrschte, stoßen wir mittlerweile regelmäßig auf Darstellungen, in denen Juden, Muslime, Sinti und Roma oder Homosexuelle ohne Umschweife zu Menschen zweiter Klasse degradiert werden«, erklärte Stefan Glaser, stellvertretender Leiter von jugendschutz.net.

Vor allem das russische Netzwerk VK oder der US-Dienst Tumblr würden zu wenig unternehmen, um diese Inhalte von ihren Plattformen zu verbannen, betonte Glaser. Dabei gelte die Regel: »Je anstößiger, provokanter und poppiger ein Beitrag ist, desto eher verbreitet er sich schneeballartig und auch über rechtsextreme Kreise hinaus«, heißt es in dem Bericht.

Der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, sprach sich deshalb für eine kontinuierliche internationale Zusammenarbeit aus. »Das Gros der Inhalte wird über ausländische Dienste eingestellt, daher müssen Strategien gegen Hass im Netz auch international ansetzen.« Initiativen wie das International Network Against Cyber Hate böten hier einen guten Ansatzpunkt.

Die länderübergreifende Stelle jugendschutz.net gibt es seit 1997. Sie sorgt unter anderem dafür, dass Anbieter problematische Inhalte rasch ändern oder löschen. Die Arbeit wurde in den vergangenen Jahren von der Bundeszentrale für politische Bildung finanziert. Seit 2013 fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend das Projekt. epd/nd

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.