Journalisten unter Toten bei Explosion in Gaza

Sechs Menschen sterben durch israelischen Blindgänger/ Israel soll erneut Waffenruhe gebrochen haben

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Gaza. Bei der Explosion eines israelischen Blindgängers im Norden des Gazastreifens sind am Mittwoch sechs Menschen getötet worden, darunter zwei Journalisten. Unter den Toten seien ein italienischer Fotojournalist und ein palästinensischer Journalist, teilte der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Gaza, Aschraf al-Kidra, mit.

Das Geschoss war den Angaben zufolge von der israelischen Armee bereits vor Inkrafttreten einer Waffenruhe vor einigen Tagen abgefeuert worden, aber beim Aufprall nicht detoniert.

Ein Sprecher des Innenministeriums teilte mit, Sprengstoffexperten der Polizei hätten versucht, die israelische Rakete aus einem dicht bewohnten Viertel in ein offenes Gebiet zu transportierten. Dort sollte sie dann kontrolliert gesprengt werden. Das Geschoss sei dann jedoch plötzlich explodiert. Dabei sei auch der Kommandeur der Polizei-Einheit ums Leben gekommen.

Unterdessen hat die israelische Armee am Mittwoch erneut die am Samstag ausgehandelte Waffenruhe gebrochen. Die israelische Marine habe »massiv« auf ein palästinesischen Fischerbot nahe der Stadt Rafah gefeuert, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Ma'an. Verletzte soll es bei dem Vorfall nicht geben haben. Eine Sprecherin der israelischen Armee bestätigte den Vorfall.

Nach vierwöchigen Kämpfen mit über 2000 Toten verhandeln zurzeit israelischen und palästinensische Unterhändler in Kairo über einen dauerhaftes Waffenstillstandsabkommen. Eine seit Sonntag geltende temporäre Waffenruhe läuft heute um 23 Uhr aus. dpa/nd

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