Dumme Kriege

Olaf Standke über den Druck auf Obamas Irak-Politik

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Nun sind es schon 1000 US-amerikanische Soldaten, die Präsident Barak Obama nach Irak geschickt hat. Auch die jüngste Entsendung läuft unter der Überschrift: Militärberater. Das Weiße Haus nutzt jede Gelegenheit, um zu betonen, dass man auf keinen Fall an Bodentruppen denke. »Ich lehne nicht alle Kriege ab. Was ich ablehne, ist ein dummer Krieg. Was ich ablehne, ist ein unüberlegter Krieg.« So sprach der Abgeordnete Obama 2002 auf einer Kundgebung gegen den drohenden Irak-Feldzug der Bush-Regierung.

Obama hat dann auch als Oberkommandierender die US-Truppen aus dem Zweistromland zurückgeholt - es aber versäumt, viel früher und viel stärker auf eine friedliche Nachkriegsordnung in Irak zu drängen, die alle Bevölkerungsgruppen in den politischen Prozess einbezieht. Nun wächst die Gefahr eines nächsten dummen Krieges - weil die Luftangriffe an der kurdischen Front gegen Islamisten, die von US-Partnern in der Region unbehelligt hochgerüstet und logistisch unterstützt werden, bislang wirkungslos blieben; weil der Druck der Republikaner im Jahr der Kongresswahlen daheim wächst, mit Hilfe des Pentagons endlich wieder amerikanische Führungsstärke zu demonstrieren; und weil man es in Washington erneut versäumt, alle Möglichkeiten dringend notwendiger ziviler Hilfe für die Kämpfer gegen den Islamischen Staat auszuschöpfen.

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