Malikis Misere
Karin Leukefeld über den Wechsel auf dem Sessel des Premiers in Irak
Den Irakern bleibt eine weitere Amtszeit von Nuri al-Maliki erspart. Der einst respektierte Politiker, der 2003 aus dem syrischen Exil nach Irak zurückgekehrt war, zeigte schnell seinen Willen zur Macht und zwar als Alleinherrscher. Schon bei den Wahlen 2005 und 2009 war er nicht bereit zu politischen Koalitionen, und im Laufe der Jahre wurde er dem früheren starken Mann, Saddam Hussein, immer ähnlicher. Wie diesen haben die US-Amerikaner nun auch Maliki aus dem Amt gejagt und den Irakern erneut die Chance genommen, selber über ihre politische Zukunft zu entscheiden. Ob der neue starke Mann, Haidar al-Abadi, die Iraker miteinander versöhnen wird und den Menschen Arbeit und Wohnraum, Gesundheit und Wohlstand bringt, ist zweifelhaft.
Seit die USA-geführte Allianz das Land besetzte und zerteilte, ist das Leben dort immer schlechter geworden. Umweltverseuchung, sterbende Kinder, wachsende Armut, Analphabetentum kommen nicht vor in den Fensterreden und Berichten, die wir heute über Irak hören. Stattdessen geht es um Waffen und Ausrüstung für neue Kämpfe. Medikamente und Lebensmittel werden geschickt, damit die bedrängte Zivilbevölkerung das Hauen und Stechen noch weiter aushalten kann. Solange Iraks Zukunft nicht von den Irakern bestimmt wird, kann es dort nicht besser werden.
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