WHO macht Hoffnung

Suche nach Impf- und Heilstoffen schreitet voran

  • Lesedauer: 2 Min.

Genf. Schon im November könnten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwei Impfstoffe gegen das tödliche Virus an Testpersonen in Westafrika ausgeliefert werden. »Das ist real, das wird in den betroffenen Gebieten stattfinden«, sagte die beigeordnete WHO-Generaldirektorin Marie Paule Kieny am Freitag in Genf. Zudem könnten in »einigen Monaten« Heilmittel gegen die Tropenkrankheit zur Verfügung stehen. Unterdessen stellte die EU-Kommission 140 Millionen Euro bereit, um den westafrikanischen Ländern im Kampf gegen die Ebola-Epidemie zu helfen.

WHO-Funktionärin Kieny sagte nach einer Ebola-Konferenz von mehr als 200 Medizinern, Epidemiologen, Pharmakologen, Politikern der betroffenen Länder und Vertretern der Patienten, keines der Impf- oder Heilmittel sei bislang für den klinischen Gebrauch zugelassen. Zunächst müssten die nötigen Sicherheitstests für die Impfstoffe abgewartet werden. Falls die Tests positiv ausfallen, sollen die Impfungen in zwei Monaten an Freiwilligen in Westafrika getestet werden. Zunächst solle das Gesundheitspersonal geimpft werden, sagte Kieny. Derzeit arbeiteten Fachleute in US-amerikanischen Labors an den Sicherheitstests. Ab Mitte September sollen auch europäische und afrikanische Labors einbezogen werden.

Die WHO-Funktionärin erklärte, es sei zu früh zu sagen, ob die Mittel absolut sicher und auch wirksam seien. Man müsse die Testreihen abwarten. Nach WHO-Angaben infizierten sich bis Ende August mehr als 3700 Menschen mit dem Ebola-Virus.

EU-Nothilfekommissarin Kristalina Georgiewa unterstrich am Freitag in Brüssel, die Lage spitze sich weiter zu. Mit den 140 Millionen Euro der Europäischen Union sollen in Guinea, Sierra Leone, Liberia und Nigeria die Gesundheitssysteme ausgebaut werden. Die EU finanziert unter anderem den Bau von Krankenstationen und mobile Laboratorien für den Nachweis des Virus.

Die EU-Kommission will ein besonderes Augenmerk auf Liberia und Sierra Leone legen, die zusammen knapp 100 Millionen Euro Direkthilfe für ihre Haushalte zur Stärkung des öffentlichen Gesundheitswesens und der Wirtschaft erhalten. Die Ebola-Krise bedrohe auch die Ernährungssicherheit der Menschen und die Wasser- und Sanitärversorgung, erläuterte EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs bei einem Besuch in Benin, das an Nigeria grenzt. Auch bei diesen Problemen wolle Europa Hilfe leisten. epd

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