Flüchtlingspreis an Frauenrechtsgruppe verliehen

Kolumbianische NGO »Schmetterlinge« kümmert sich seit vielen Jahren um Opfer sexueller Gewalt und Vertriebene

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Seit einem halben Jahrhundert tobt in Kolumbien ein Bürgerkrieg mit mittlerweile 220.000 Opfern. Die »Schmetterlinge« kümmern sich um die Menschen vor Ort und wurden dafür jetzt von der UNO mit einem Preis geehrt.

Genf. Die Vereinten Nationen zeichnen die Frauenrechtsgruppe »Red Mariposas de Alas Nuevas Construyendo Futuro« aus dem Bürgerkriegsland Kolumbien mit dem Nansen-Flüchtlingspreis 2014 aus. Die Mitglieder der Gruppe mit dem Kurznamen »Schmetterlinge« riskierten ihr Leben, um Opfern von sexueller Gewalt und Vertreibung beizustehen, erklärte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Freitag in Genf.

Die »Schmetterlinge« arbeiteten alle ehrenamtlich und hätten bereits mehr als 1.000 Frauen und ihren Familien geholfen. Sie vermitteln medizinische Behandlungen und zeigen Verbrechen bei der Polizei an. Der Nansen-Preis ist mit rund 100.000 US-Dollar dotiert und soll am 29. September in Genf verliehen werden.

Die »Schmetterlinge« (wörtliche Übersetzung: Netzwerk Schmetterlinge mit neuen Flügeln, die Zukunft bauen) haben ihren Sitz in der von Gewalt geprägten Hafenstadt Buenaventura. Die Stadt am Pazifik ist Schauplatz des blutigen Bürgerkrieges zwischen Armee, Guerillagruppen und Paramilitärs, der in Kolumbien seit mehr als einem halben Jahrhundert herrscht. Etwa 220.000 Menschen wurden dabei nach Behördenangaben getötet. Knapp sechs Millionen Menschen mussten fliehen.

Der Nansen-Preis wird seit 1954 für außerordentliche Leistungen in der Flüchtlingsarbeit vergeben. Er ist nach dem Norweger Fridtjof Nansen (1861-1930) benannt. Der Diplomat und Polarforscher war der erste Flüchtlingskommissar des Völkerbundes und erhielt 1922 den Friedensnobelpreis. epd/nd

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