Mehrheit hält Deutschland für gerecht
Bundesbürger laut Umfrage mit Verhältnissen zufrieden
Berlin. Eine Mehrheit der Bundesbürger hält die Lebensverhältnisse in Deutschland für mehr oder weniger gerecht. Dies hat eine Umfrage des Instituts Emnid für den »Focus« ergeben. Die Frage »Wie geht es Ihrer Meinung nach in Deutschland insgesamt zu?«, beantworteten demzufolge 50 Prozent mit »eher gerecht« und neun Prozent mit »sehr gerecht«. 30 Prozent der Befragten gaben dagegen an, dass es in der Bundesrepublik »eher ungerecht« zugehe. Acht Prozent halten die Lebensverhältnisse hierzulande für »sehr ungerecht«.
In anderen Studien hatte sich zuletzt ebenfalls gezeigt, dass in der Bevölkerung die eigene wirtschaftliche Lage mehrheitlich als gut angesehen wird. So ist laut Linksfraktion im Bundestag die Zahl derer in den vergangenen Jahren gestiegen, die die Reformen in den Bereichen Gesundheit, Rente, Arbeitsmarkt und Steuerpolitik als »gerecht« empfinden. Die Zahl derer, die über ihre materielle Situation sagten, diese sei »teils/teils« oder »schlecht«, nahm laut einer anderen Untersuchung der Forschungsgruppe Wahlen seit 2010 langsam ab. Allerdings stieg zuletzt die Zahl derer wieder an, die meinten, mit der Wirtschaft gehe es abwärts.
Unterdessen wächst die Kluft zwischen einem als gerecht angesehenen Norden und einem ungerechten Süden in Europa. Das belegt der neueste EU-Gerechtigkeitsindex der Bertelsmann Stiftung. Die Bundesrepublik belegt in der Rangliste im Vergleich aller 28 EU-Mitgliedsstaaten den siebten Platz. Ganz vorne stehen Schweden, Finnland, Dänemark und Holland. Am Ende rangiert Griechenland. nd
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.