Atypische Beschäftigung weiter hoch
Studie: Mehr Minijobs neben regulären Stellen
Düsseldorf. Minijobs, Teilzeitstellen oder Leiharbeit bleiben in Deutschland trotz der vergleichsweise guten Arbeitsmarktentwicklung stark verbreitet. 2013 seien 43,3 Prozent aller abhängigen Beschäftigungsverhältnisse atypisch gewesen, erklärte das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung am Montag. Die Experten werteten Statistiken der Bundesagentur für Arbeit aus.
Die Leiharbeit verharre mit einem Anteil von zwei Prozent der sozialversicherungspflichtigen und geringfügigen Beschäftigung annähernd auf dem Stand von vor der Finanzkrise, so das WSI. Der Anteil der Minijobs habe um 0,6 Prozent auf 21,1 Prozent zugelegt. Vor allem die Zahl der Minijobs zusätzlich zur Hauptbeschäftigung sei stark gestiegen. Insgesamt weisen westdeutsche Flächenländer die höchsten Quoten bei Minijobs, Teilzeit und Leiharbeit auf. Vorn liegt Schleswig-Holstein mit 47,3 Prozent, gefolgt von Rheinland-Pfalz (46,5 Prozent) und Niedersachsen (46 Prozent). Im Osten liegen die Werte deutlich niedriger. Am niedrigsten ist die Quote in Thüringen mit ca. 40 Prozent.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Michael Schlecht, bezeichnete die Situation als »millionenfache Zumutung«. Er forderte ein Verbot der Leiharbeit, des Missbrauchs von Werkverträgen und eine Beschränkung von Befristungen. epd/nd
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