Lokführer legen Bahnverkehr bundesweit lahm

Piloten kündigen Streiks bei Lufthansatochter Germanwings an

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Lokführer haben mit ihrem bundesweiten 14-stündigen Streik den Bahnverkehr am Mittwoch weitgehend zum Erliegen gebracht. Zwei von drei Fernzügen müssten ausfallen, sagte eine Sprecherin der Bahn in Berlin. Auch bei der Berliner S-Bahn kam es zu zahlreichen Ausfällen. Der Streik sollte am Donnerstag beendet sein, die Züge so schnell wie möglich wieder planmäßig fahren. Die Gewerkschaft wollte sich nicht dazu äußern, ob am Wochenende weitere Streiks folgen.

Indes verschärft sich der Ton zwischen den Tarifparteien. Die Bahn hatte bereits Stunden vor Streikbeginn einen Ersatzfahrplan in Kraft gesetzt. Auch im Regionalverkehr galt ein Notfahrplan. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL), Claus Weselsky, warf dem Unternehmen daraufhin Verantwortungslosigkeit vor. Durch die Entscheidung, »den Fernverkehr bereits um Mitternacht aus dem Rennen zu nehmen«, löse die Bahn ein Chaos aus, das durch nichts zu rechtfertigen sei. Ein Bahnsprecher rechtfertige die Entscheidung. Das Unternehmen wolle verhindern, dass Züge auf Zwischenhalten abgestellt werden und die Gleise blockieren. Die Bahn nannte den Streik »unverständlich«.

Viele Reisende sind offenbar auf andere Verkehrsmittel umgestiegen, die Folge auf den Straßen waren Staus und ein deutlicher Zuwachs im Fernbusverkehr.

Für Donnerstag hat die Pilotenvereinigung Cockpit einen Streik bei der Lufthansatochter Germanwings angekündigt. Die Lufthansa-Tochter muss rund 100 von 500 Flügen streichen. nd/Agenturen

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