Streit um Einladung an AfD-Politiker

Trotz Protesten bis hin zum OB hält die Löhe-Hochschule Fürth an Entscheidung fest

  • Lesedauer: 2 Min.
Der AfD-Abgeordnete Starbatty soll am heutigen Freitag die Eröffnungsrede bei der Tagung »Sozialunternehmer - Gestalter Sozialer Marktwirtschaft« in Fürth halten. Dagegen gibt es massive Proteste.

Fürth. Der geplante Auftritt des Wirtschaftswissenschaftlers Joachim Starbatty an der Wilhelm-Löhe-Hochschule im bayerischen Fürth sorgt für Kritik in Kirchenkreisen. Stadtdekan Jörg Sichelstiel sowie die örtliche Diakonie baten die Hochschule, die Einladung zu überprüfen, wie Sichelstiel am Donnerstag mitteilte. Starbatty sitzt für die Alternative für Deutschland (AfD) im Europaparlament. Die Diakonie Neuendettelsa, Trägerin der Hochschule, erklärte, man habe nicht vor, Starbatty wieder auszuladen.

Starbatty soll am heutigen Freitag den Eröffnungsvortrag bei der Tagung »Sozialunternehmer - Gestalter Sozialer Marktwirtschaft« halten. Im Konferenzprogramm wird seine AfD-Tätigkeit nicht erwähnt. Zuvor hatten auch Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD), die regionale DGB-Gliederung sowie das Nürnberger »Bündnis Nazistopp« die Einladung scharf kritisiert. Der als Schulpate mit der Diakonie Neuendettelsau verbundene Autor Leonhard Seidl (»Mutterkorn«) wandte sich in einem offenen Brief gegen den Auftritt Starbattys. Die AfD stehe für eine Politik der sozialen Kälte, ihr Europawahlkampf in Bayern sei gezeichnet gewesen von Hetze gegen Flüchtlinge, Homosexuelle und sozial Schwache, heißt es.

Der Sprecher der Diakonie Neuendettelsau sagte, man habe den Wissenschaftler zu einer wissenschaftlichen Tagung eingeladen. Eine Hochschule sei der richtige Ort, um Positionen wie die von Starbatty vertretenen »zu entzaubern«. Er räumte aber ein, dass in der Einladung nicht hätte verschwiegen werden sollen, dass Starbatty AfD-Politiker ist. epd/nd

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