Trickser Gabriel

Simon Poelchau über den SPD-Chef und das Einfallstor CETA

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

»Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!«, hieß es einst. In Sachen CETA tut man der ganzen Partei damit etwas unrecht. Denn die SPD-Parteilinke versucht mit Händen und Füßen, dass Schlimmste im Handelsabkommen zwischen der EU und Kanada zu verhindern.

Wäre da nicht ihr Chef, Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Noch im September hatte er beteuert, gegen die im Abkommen geplante Investitionsschutzklausel zu kämpfen. Schließlich räumt diese Konzernen weitgehende Möglichkeiten ein, Staaten auf Schadenersatz zu verklagen. Sie ist deswegen nicht nur der Opposition und Organisationen wie Attac ein Dorn im Auge. Auch weite Teile der SPD wollen nicht, dass im Zweifelsfall die Interessen von Großkonzernen über die der Bevölkerung gestellt werden. Doch Gabriels einstiges Bekenntnis gegen diese Klausel hatte offenbar nur einen Zweck: seine Partei prinzipiell auf das CETA-Abkommen einzustimmen. Nachdem er dies geschafft hat, lässt er endlich die Katze aus dem Sack. Es ist ihm also ziemlich egal, ob die Investitionsschutzklausel aufgehalten wird oder nicht. Hauptsache, das Abkommen kommt.

Wer nun denkt, dass es ja erst mal »nur« um ein Abkommen mit Kanada geht, sei gewarnt. Denn was bei CETA verhandelt wird, ist auch Gegenstand bei den Gesprächen über das TTIP-Abkommen mit den USA.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal