Beamtenbund warnt Bahn vor »einem der schlimmsten Arbeitskämpfe«
Konzern soll der Gewerkschaft der Lokführer bis 17. Dezember Angebot »ohne Vorbedingungen« unterbreiten / Verhandlungen gehen weiter
Update 11.46 Uhr: Eine Bahn-Sprecherin wies die Streikandrohungen des Deutschen Beamtenbundes am Freitag als »völlig unangebracht« zurück. »Diese Scharfmacherei ist völlig überflüssig und verunsichert Kunden und Mitarbeiter«, erklärte sie. Der Konzern sei »große Schritte auf die GDL zugegangen«, es lägen zehn Angebote auf dem Tisch, über die nun verhandelt werden könne.
Die GDL hatte gefordert, dass die Bahn bis Mittwoch ein »erheblich verbessertes« Tarifangebot vorlegt. Andernfalls werde es nach dem 11. Januar neue Streiks geben.
Neue Tarifverhandlungen in Frankfurt am Main gestartet
Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Bahn wird am Freitag wieder verhandelt. Der Beamtenbund warnte die Bahn derweil vor »einem der schlimmsten Arbeitskämpfe aller Zeiten«. Der Konzern solle der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) bis zum 17. Dezember ein Angebot »ohne Vorbedingungen« unterbreiten, sagte der Zweite Vorsitzende des Beamtenbunds, Willi Russ, der »Süddeutschen Zeitung«.
Der Beamtenbund ist die Dachorganisation, der die GDL angehört. Er verwaltet die Streikkasse, aus der die Lokführer ihre Arbeitskämpfe finanzieren. Russ sagte, künftige Streiks würden nicht am Geld scheitern. Er drohte: »Im Vergleich zu dem, was uns dann bei der Bahn bevorstehen wird, war alles Bisherige nur Kinderkram.«
Bei den Tarifverhandlungen geht es am Freitag um die rund 100 000 Mitglieder der mit der GDL konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG. In der mittlerweile vierten Runde hat die EVG vom Unternehmen ein »ordentliches Angebot« angemahnt. Von einer neuen Tarifstruktur, die eine stärkere Rolle der Konkurrenzgewerkschaft GDL ermöglichen könnte, will EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba hingegen nichts wissen. Die Bahn hatte dazu einen ersten Vorschlag gemacht. »Wir haben eine Tarifstruktur, die sich bewährt hat, es gibt überhaupt keinen Grund, hieran etwas zu verändern«, hatte Rusch-Ziemba erklärt. dpa/nd
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