Morddrohungen gegen Petra Pau
Gegner von Flüchtlingsheim attackieren Linkenpolitikerin
Berlin. Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau hat wegen ihres Einsatzes für eine Flüchtlingsunterkunft in ihrem Berliner Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf über 40 Mord- und Gewaltdrohungen erhalten. Die Polizei ermittele wegen Beleidigung und Bedrohung, sagte ein Sprecher am Freitag und bestätigte damit Medienberichte. Auslöser für die Drohungen gegen die LINKE-Politikerin sei ein Auftritt in der ZDF-Sendung »Pelzig hält sich« gewesen, in der sie die Organisatoren der Demonstrationen gegen die Flüchtlingsunterkunft als »braune Rattenfänger« bezeichnet habe.
Die meisten der Morddrohungen seien auf der Internetplattform Facebook ausgesprochen worden, sagte Pau am Freitag auf Anfrage. Auf der Facebook-Seite der »Bürgerbewegung Hellersdorf« sei neben Drohungen gegen Pau auch ihre Privatadresse veröffentlicht worden.Opfer von Angriffen sei sie in den vergangenen Wochen nicht geworden. Sie selbst sei zudem in einer privilegierten Situation verglichen mit engagierten Bürgern, die kein politisches Amt schütze. Seit knapp zwei Monaten gibt es in dem Berliner Bezirk Demonstrationen gegen den Bau eines Wohncontainers für Flüchtlinge. Die Proteste würden quer durch die Parteien unterschätzt, sagte Pau. Die Situation erinnere sie sehr an die 90er Jahre. dpa/nd
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