Plantschen für alle
Martin Kröger fordert eine Debatte zur Zukunft der Bäderbetriebe
Zurzeit bestimmt der Vorstand der Berliner Bäder Betriebe (BBB) quasi im Alleingang, wie es mit dem in Schieflage geratenen kommunalen Unternehmen weitergeht. Weder gibt es wegen des fehlenden Bäderkonzepts 2025 eine politische Debatte im Abgeordnetenhaus noch eine öffentliche Diskussion. Den Bäderbetrieben selbst geht der Transparenzgedanke fast völlig ab: Mit den Kunden wird allenfalls per »Aushang« oder über die verstaubte Website kommuniziert. Interviews gibt der umstrittene Bäderchef Ole Bested Hensing nicht.
Kein Wunder, dass viele treue Schwimmbadbesucher vergrätzt werden. Dass die Bäderbetriebe ständig neue Sachen wie die Einführung von Warmwasserbädern durchziehen können, ist aber auch Sportsenator Frank Henkel (CDU) anzulasten. Der Aufsichtsratsvorsitzende geht zwar selber gerne mit seinem Sohn Leo zum Babyschwimmen, ansonsten hat man von ihm zu den Bäderbetrieben selten was gehört.
Auch die nach der Tempelhof-Niederlage gegenüber Bürgerbeteiligungen angeblich so offene SPD-Fraktion ist zur Zukunft der Bäderbetriebe abgetaucht. SPD-Fraktionschef Raed Saleh stellt zwar Geld in Aussicht und macht sich allgemein für Rekommunalisierungen stark, zu den laufenden Maßnahmen schweigt aber auch er. All das ist mehr als bedauernswert, denn eine öffentliche Debatte zur Zukunft der Bäder wäre nötiger denn je.
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