Nigeria: Shell entschädigt Fischer

Menschenrechtler beklagen Folgen der Ölverschmutzung

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Genf. Sechs Jahre nach zwei verheerenden Ölkatastrophen im nigerianischen Nigerdelta hat sich der Ölkonzern Shell zu 70 Millionen Euro Schadensersatz bereiterklärt. Menschenrechtler begrüßten am Donnerstag die Einigung mit Bewohnern des Nigerdeltas, wiesen aber auf anhaltende Umweltzerstörung durch die Ölförderung hin.

Der außergerichtliche Vergleich sieht vor, dass Shell 25,6 Millionen Euro an die betroffene Kommune zahlt. Zudem erhalten 15 600 geschädigte Bewohner je knapp 2900 Euro, was der Zahlung des nigerianischen Mindestlohns über einen Zeitraum von rund drei Jahren entspricht.

Shell Nigeria betonte, das Unternehmen habe sich von Anfang an seiner Verantwortung gestellt. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International, die die Fischer bei einer Klage gegen Shell vor einem britischen Gericht unterstützt hatte, warf dem Unternehmen jedoch Nachlässigkeit vor. Shell sei schon Jahre vor dem ersten Bruch einer Pipeline nahe der Stadt Bodo im August 2008 bekannt gewesen, dass die alten Rohre ein Gefährdungspotenzial darstellten. Im Dezember 2008 habe es dann ein zweites Leck gegeben. Mehr als 100 000 Barrel Öl seien Schätzungen zufolge allein bei der ersten Ölpest ausgelaufen und hätten Wasser und Böden verseucht. epd/nd

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