Über zwanzig Tote bei Drama auf Flüchtlingsschiff

Polizei nimmt zwei Kameruner fest, die Insassen während eines Unwetters ins Mittelmeer geworfen haben sollen / Weitere Menschen von den Wogen ins Meer gezogen

  • Lesedauer: 1 Min.
Nach einem Drama an Bord eines Flüchtlingsschiffs mit mehr als 20 Toten hat die spanische Polizei zwei Kameruner festgenommen. Sie sollen während eines Unwetters mindestens sieben Insassen ins Meer geworfen haben.

Almería. Nach einem Drama an Bord eines Flüchtlingsschiffs mit mehr als 20 Toten hat die spanische Polizei zwei Kameruner festgenommen. Die beiden Männer stehen im Verdacht, sieben bis zehn Insassen des Bootes vor der südspanischen Mittelmeerküste ins Meer geworfen zu haben.

Das Schiff war nach Medienberichten im Dezember 2014 mit mehr als 50 Afrikanern an Bord von Nador im Norden Marokkos losgefahren und vor der Küste der spanischen Stadt Almería wegen eines Sturms in Seenot geraten. 29 Flüchtlinge konnten gerettet werden. Wie die Ermittler mitteilten, war während des Unwetters unter den Insassen ein Streit ausgebrochen.

Der Auslöser seien die Gebete eines nigerianischen Priesters gewesen. Die Kameruner machten laut Ermiitlern den Geistlichen für die Verschlechterung der Witterungsbedingungen verantwortlich. Sie hätten den Priester und andere Bootsinsassen ins Meer gestoßen, hieß es. Die genaue Zahl konnte nicht ermittelt werden. Die Polizei legt den Festgenommenen mehrfachen Totschlag zur Last. Eine nicht bekannte Anzahl weiterer Flüchtlinge, darunter sieben Kinder, wurde von den Wogen ins Meer gerissen und ertrank. Die Zeitung »El País« bezifferte die Zahl der Toten auf insgesamt 28. AFP/nd

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