Kanadische Soldaten von IS-Miliz angegriffen

69 Soldaten, als Ausbilder in den Irak geschickt, gerieten unter Beschuss

  • Lesedauer: 2 Min.
Bisher sollten nur Ausbilder und Waffen aus dem Westen den Kampf gegen die IS unterstützen. Doch am Montag kam es erstmals zu Gefechten zwischen kanadischen Soldaten und der IS-Miliz.

Ottawa. Erstmals seit Beginn der US-geführten Militärintervention im vergangenen Jahr hat es im Irak ein Feuergefecht westlicher Soldaten mit Kämpfern der Terrormiliz IS gegeben. Kanadische Spezialeinheiten seien von Kämpfern des Islamischen Staates (IS) mit Maschinengewehren und Granaten beschossen worden, als sie mit irakischen Soldaten die Front inspizierten. Das sagte Brigadegeneral Michael Rouleau am Montag bei einer vom Sender CTV News übertragenen Pressekonferenz in Ottawa.

Kanadische und irakische Soldaten hätten das Feuer erwidert und die Stellungen des IS ausgeschaltet. Kanada bildet die irakische Armee für den Kampf gegen die radikale Sunnitenmiliz aus. Die 69 Soldaten beteiligen sich nicht am aktiven Kampf, können bei Angriffen aber zurückschießen.

Der IS beherrscht große Teile im Norden und Westen des Iraks. Unter Führung der USA greift ein internationales Bündnis die Extremisten seit dem vergangenen August regelmäßig aus der Luft an. Zudem unterstützt das Bündnis die irakischen Streitkräfte und die kurdischen Peschmerga im Norden des Iraks mit Waffen und Ausbildung.

Insgesamt beteiligen sich an dem Bündnis gegen das Terrorregime in dem vom IS in Syrien und im Irak ausgerufenen Kalifat 60 Staaten mit unterschiedlichen Rollen. Deutschland hat Waffen geliefert. Zudem sollen bis zu 100 Bundeswehrsoldaten ins nordirakische Erbil entsandt werden, um die kurdischen Peschmerga-Streitkräfte für den Kampf gegen den IS zu schulen. Sie sollen aber nur in der als relativ sicher geltenden Kurden-Hauptstadt eingesetzt werden und nicht an der Front. Der Bundestag stimmt in der kommenden Woche über den Einsatz ab. dpa/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal