Zu niedrig

Simon Poelchau über die Gefahr der sinkenden Preise

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Preise fallen, nun auch in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, gingen die Verbraucherpreise im Januar um 0,4 Prozent zurück, aufs Jahr gerechnet waren es sogar 1,1 Prozent.

Freilich: Den größten Anteil an diesem Preisverfall macht das derzeit äußerst billige Erdöl aus. Im Vergleich zum Januar 2014 war Super-Benzin um 14,8 Prozent billiger. Leichtes Heizöl kostete sogar fast ein Drittel weniger. Doch auch andere Waren, deren Preise nicht so sehr von den schwankenden Energiekosten abhängig sind, verteuerten sich kaum. Wer vergangenen Monat etwa eine Couch kaufte, zahlte dabei nicht mehr als noch im Dezember. Den einfachen Verbraucher freut dies, weil sein Geld damit nicht an Wert verliert, sondern sogar zulegt. So stiegen die Reallöhne in letzter Zeit nicht nur so gut, weil die Arbeitgeber ihren Angestellten mehr Geld gaben, sondern vor allem auch, weil die Inflationsrate so niedrig ist. Zu niedrig eigentlich. Für die Wirtschaft sind nämlich fallende Preise Gift. Verbraucher verschieben ihre Einkäufe dann nämlich auf die Zukunft, weil sie billiger werden, Unternehmen investieren nicht mehr, die Konjunktur bricht ein. Wer jetzt noch angesichts der vermeintlichen Geldflut der Europäischen Zentralbank Sorgen vor einer Hyperinflation hat, sollte sich schleunigst überlegen, ob er mit seinen Bedenken richtig liegt.

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