»Rolle rückwärts« bei der Bahn

GDL bricht Verhandlungen ab / Neue Streiks ins Sicht

  • Rainer Balcerowiak
  • Lesedauer: 1 Min.

Bei der Deutschen Bahn stehen die Signale wieder auf Streik. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am späten Mittwochabend die Tarifverhandlungen mit dem Unternehmen offiziell für gescheitert erklärt. Ein bereits vereinbarter Termin am 26. Februar wurde abgesagt, vielmehr wollen Hauptvorstand und Tarifkommission der Gewerkschaft am kommenden Mittwoch über erneute Arbeitsniederlegungen entscheiden.

Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky begründete die Entscheidung mit der »unglaublichen Rolle rückwärts, die die Bahn hingelegt hat«. Im Dezember habe das Unternehmen noch schriftlich zugesagt, dass ein Tarifvertrag für alle GDL-Mitglieder beim Zugpersonal abgeschlossen werden solle. Am Mittwoch hätten die Verhandlungsführer der Bahn aber wieder darauf bestanden, dass die GDL sich einem mit der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) abgeschlossenen Tarifvertrag für Zugebegleiter, Bordgastronomen, Disponenten und Lokrangierführer unterordnen müsse, falls dieser abweichende Regelungen beinhalte. »Das werden wir nicht zulassen. Wir sind eine freie Tarifvertragspartei, die keine Abhängigkeit von anderen hat«, fügte Weselsky hinzu.

Die GDL fordert eine Lohnerhöhung um fünf Prozent, die Verkürzung der Wochenarbeitszeit um eine auf 38 Stunden und eine tarifliche Begrenzung der Überstunden. Der Tarifabschluss soll in einem Flächentarifvertrag für alle Berufsgruppen des Fahrpersonals verankert werden, der in den bereits bestehenden Vertrag für Lokomotivführer integriert wird.

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