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Die Aufklärung hat erst begonnen

Aert van Riel über die Einstellung des Prozesses gegen Sebastian Edathy

  • Lesedauer: 1 Min.

Nach nur zwei Verhandlungstagen ist der Prozess gegen Sebastian Edathy eingestellt worden. Das ist folgerichtig. Die öffentliche Empörung über den Besitz von Kinderpornografie war zwar groß, aber die Staatsanwaltschaft hatte gegen den Ex-Abgeordneten wenig in der Hand. Es war auch im Interesse von Edathy, dass der Prozess endet. Er wollte, dass sein Name nicht mehr auf den Titeln der Boulevardblätter auftaucht. So blieb für beide Seiten nur eine Lösung: Edathy zahlte die Geldauflage und räumte ein, sich Videos und Bilder von nackten Jungen heruntergeladen zu haben. Obwohl Edathy nicht vom Gericht verurteilt worden ist, kann er hierzulande kein normales Leben mehr führen. Das liegt nicht nur an Neonazis, welche die Parole »Todesstrafe für Kinderschänder« ausgegeben haben. Edathy hat sich mit seinen Auftritten, bei denen er kein Mitleid mit den betroffenen Kindern zeigte, weitere Feinde gemacht.

Möglicherweise wird auch die SPD wegen des Falls noch großen Schaden nehmen. Es besteht der Verdacht, dass Edathy von Politikern seiner Partei gewarnt wurde und ranghohe Sozialdemokraten Teil eines Lügengeflechts sind. Für sie wird es schwieriger, Edathy als unglaubwürdig darzustellen. Denn er gilt nun nicht als vorbestraft. Für die politische Aufklärung ist das zumindest ein Hoffnungsschimmer.

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