Willkommen in Stufen

Uwe Kalbe über den Zuwanderungsplan der SPD nach Punktekatalog

  • Uwe Kalbe
  • Lesedauer: 1 Min.

Gern erklärt die Politik eine ominöse Willkommenskultur zum Ziel moderner Zuwanderungspolitik. So auch die SPD bei der Begründung ihres Plans, mit einem neuen Zuwanderungsgesetz dem demografischen Wandel in Deutschland entgegenzuwirken. Das Willkommen zu einer eigenen Kultur zu erheben, ist ein löbliches Ziel. Doch was genau gemeint ist, bleibt auch diesmal vage. Die Verteilung von Punkten als Gradmesser für verschiedene Willkommensstufen lässt nicht auf Empathie und Zuwendung, sondern eher auf eine Kosten-Nutzen-Rechnung schließen.

Nun darf man von verantwortlicher Politik Überlegungen durchaus verlangen, dem demografischen Trend entgegenzuwirken, der ein dramatisches Arbeitskräftemanko bereits erkennen lässt. Nur hat die Antwort der SPD mit Willkommenskultur nicht viel zu tun. Sie ist zum Beispiel gebunden an die Ignoranz gegenüber Problemen, die durch die Abwerbung der »besten Köpfe« erst entstehen oder verfestigt werden. Etwa für die Herkunftsländer, die auf ihre Fachleute schwerlich gern verzichten. Oder für das Reservoir an Arbeitskräften, die in Deutschland chancenlos bleiben, weil die gesellschaftliche Nutzenrechnung für sie ungünstiger ausfällt als bei den Zuwanderern. Ganz zu schweigen von Flüchtlingen, die sehr spezielle Erfahrungen mit der hiesigen »Willkommenskultur« haben.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal