Zehntausende demonstrieren für Frieden in Kolumbien

Kolumbianische Regierung und Guerillagruppe Farc weiterhin in Friedensgesprächen

  • Lesedauer: 2 Min.
In Kolumbien verlaufen die Gespräche zwischen Regierung und Rebellengruppe Farc positiv. Um ihren Wunsch nach einem Frieden Ausdruck zu verleihen, gingen am Sonntag zehntausende Menschen auf die Straße.

Rio de Janeiro. In zahlreichen Städten Kolumbiens haben Zehntausende an Demonstrationen für den Frieden teilgenommen. Der größte Marsch fand in der Hauptstadt Bogotá statt, wo auch Präsident Juan Manuel Santos mit Familienmitgliedern und Ministern mitlief. Der ehemalige Bürgermeister Bogotás, Antanas Mockus, hatte zu den Demonstrationen aufgerufen. Ziel der Märsche am Sonntag war die Unterstützung der Friedensverhandlungen, die die Regierung mit der Guerillagruppe Farc in Kubas Hauptstadt Havanna führt.

»Dieser Marsch ist nicht politisch, es ist ein Marsch für eine gute Sache, eine Demonstration für das Leben«, erklärte Santos. Die rechte Opposition um den Senator und ehemaligen Präsidenten Álvaro Uribe kritisierte den Aufzug, wie der Radiosender »Caracol« auf seiner Internetseite berichtete. Uribe warf seinem früheren Verbündeten Santos vor, die Demonstration mit Regierungsgeldern finanziert zu haben. Nach Angaben der Organisatoren haben landesweit über 100.000 Menschen an den Märschen teilgenommen.

Seit über zwei Jahren verhandeln Regierung und Farc über ein Ende des Krieges. Derzeit steht der Umgang mit den Opfern des Konflikts und die Bedingungen für eine Waffenruhe auf der Tagesordnung. Bei den Themen Landkonflikte, Drogenhandel und Eingliederung von Ex-Kämpfern ins Zivilleben konnten beide Seiten bereits grundsätzliche Einigungen erzielen.

Ziel des Dialogs ist ein Friedensvertrag zur Beendigung des über fünf Jahrzehnte währenden Krieges. Der Konflikt zwischen Guerillagruppen, Armee und rechtsextremen Paramilitärs entzündete sich in der 1960er Jahren an Landkonflikten und sozialer Ungerechtigkeit. Mehr als 220.000 Menschen wurden während des Krieges getötet, knapp sechs Millionen aus ihren Dörfern vertrieben. epd/nd

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