Mit Moskau und Kiew

Klaus Joachim Herrmann über die G7 und die Ukraine-Krise

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: 2 Min.
Beim G7 Treffen der Außenminister wird der Ukraine-Konflikt im Zentrum stehen. Doch ein entscheidender Ansprechpartner wurde bereits ausgeladen: Russland. Und so wird viel über und nicht mit dieser Nation geredet.

Der Ukraine-Konflikt wird im Zentrum der Beratungen der G7 stehen. Aber genau den Partner, der für eine Lösung nach weit verbreiteter Auffassung unersetzlich ist, haben die westlichen Staaten längst ausgeladen. Das geschah zur Bestrafung Moskaus. Doch deren Urheber kommen damit auch nicht weiter.

Das buchstäblich explosive Problem hätte einen klügeren Ansatz verdient. Das scheint insbesondere den Franzosen und den Deutschen zu dämmern. Die trafen am Vorabend der G7 und zu deren Vorbereitung in Berlin mit dem ukrainischen, aber eben auch dem russischen Außenminister zusammen. Ein etwas halbherziger, aber immerhin ein Kompromiss. Lohn »langwieriger und komplizierter« Gespräche waren kleine Fortschritte. Da ist man schon mit weniger auseinandergegangen.

Dialog mit dem Widersacher muss auch für die ukrainische Zentralmacht gelten. Die verweigert hartnäckig zwar nicht die militärische Auseinandersetzung, wohl aber direkte Verhandlungen mit den Abtrünnigen im Osten. Selbst seine allzeit treuen westlichen Verbündeten kommen Kiew sachte drauf, dass es zur Verwirklichung der Minsker Übereinkunft hart gedrängt werden muss - namentlich in die Arbeitsgruppen zur Beratung des künftigen Status der abtrünnigen Regionen.

Ohne die Aufständischen und ohne Moskau, ohne Kiew und den Westen werden keine Kompromisse und schon gar kein Frieden zu machen sein. Jede Seite für sich allein bringt keine Lösung.

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -