Die Natur des Berufs
Stephan Fischer über den Welttag der Pressefreiheit am 3. Mai
Jeder Beruf kann, mit genügend Hingabe und manchmal auch Versessenheit erfüllt, auch Berufung sein oder werden. Zur Natur von Journalistinnen und Journalisten gehört es, Fragen zu stellen. Zu berichten. Und dann die Fragen der Leser, Hörer oder Zuschauer zu beantworten. Oder im besten Sinne aufzuklären.
Zur Natur dieses Berufes gehören Widrigkeiten und Widerstände, politische und ökonomische. Im besten Falle fordern sie die Kreativität der Kolleginnen und Kollegen heraus. Im schlimmsten Falle fordern sie ihr Leben. Allein 2015 sind bis jetzt weltweit laut »Reporter ohne Grenzen« bereits 24 von ihnen bei der Ausübung ihres Berufs ums Leben gekommen. 158 von ihnen sitzen in Haft - von Ägypten bis Vietnam. Seit 1994 ist der 3. Mai auf Beschluss der UNO-Vollversammlung der Welttag der Pressefreiheit. Kein Feiertag. »Vor Gericht gestellt zu werden, ist zur Natur des Berufs geworden«, sagte Can Dündar, ein Journalist aus der Türkei im Februar.
Niemand riskiert gerne sein Leben oder lange Haftstrafen für seinen Beruf. Viele Journalistinnen und Journalisten tun es trotzdem. Denn wo es keine freie Meinungsbildung, auch durch eine freie Presse, gibt, sind auch andere Menschenrechte mehr als in Gefahr.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.