In der Falle

Mattes Dellbrück über die Geheimdienstreform in den USA

  • Mattes Dellbrück
  • Lesedauer: 1 Min.
Revolutionär ist Obamas Vorschlag zur NSA-Reform wirklich nicht. Aber dass, die Republikaner sogar das Überwachen der eigenen Bevölkerung unbedingt beibehalten wollen, mutet seltsam an.

Einmal davon abgesehen, dass das Ganze alles andere als eine radikale Reform des viel kritisierten US-amerikanischen Geheimdienstes NSA ist und sein Spionageprogramm im Ausland ohnehin unangetastet bleiben soll - aber wenigsten die massenhafte Telefonüberwachung der eigenen Bürger will Präsident Barack Obama begrenzen. Doch der Senat lässt ihn nicht. Jetzt hat die zweite Kongresskammer die Verabschiedung des sogenannten USA Freedom Act verhindert, der für jeden begründeten Einzelfall der Ausspähung einen Beschluss des zuständigen Geheimgerichts fordert und die Speicherung von Metadaten privaten Telefongesellschaften zuweist. Viele Republikaner argumentieren, dass selbst eine solches Reförmchen den Geheimdiensten wichtige Werkzeuge im Kampf gegen Terrorgruppen wie den Islamischen Staat nehmen könnte. Dass die präventive, pauschale Kommunikationsüberwachung verfassungswidrig ist, nehmen diese Konservativen dabei schamlos in Kauf. Doch nun könnten sie sich im eigenen klandestinen Denken verheddern. Denn mit ihrer Blockade wird auch die gesetzliche Überarbeitung des nach den Anschlägen vom 11. September 2001 erlassenen Patriot Act zur Hängepartie. Der läuft zum Juni aus und damit auch jener Passus, mit dem die NSA ihre massenhafte Datensammlung bisher legitimiert.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal