Botschaft aus Büchel
Olaf Standke über die letzten Atomwaffen auf deutschem Boden
Büchel ist nicht nur ein Fliegerhorst der Bundeswehr, Büchel ist auch Symbol für eine absurde »Sicherheitspolitik«: Ein Vierteljahrhundert nach Ende des Ost-West-Konflikt lagern dort noch immer US-amerikanische Atombomben. Grund genug für Aktivisten aus allen Teilen des Landes, in den vergangenen Wochen mit Sitzblockaden für einen Abzug der Massenvernichtungswaffen zu demonstrieren. Am Freitag haben sie ihre Aktion beendet, der Widerstand gegen den atomaren Anachronismus aber muss und wird weiter gehen.
Denn diese Nuklearsprengköpfe sind ein ständiger Gefahrenherd und nach Ansicht von Experten zudem militärisch letztlich sinnlos. Trotzdem werden sie nicht abgebaut, sondern sogar mit Millionenaufwand als politisches Druckmittel modernisiert. Eine symptomatische Entwicklung der vergangenen Jahre, die dazu beigetragen hat, dass jüngst die Überprüfungskonferenz des so wichtigen Atomwaffensperrvertrages gescheitert ist. Auch Deutschland steht hier in der Verantwortung, sollen die etwa 20 Bomben in Büchel doch im Kriegsfall im Rahmen der sogenannten nukleare Teilhabe in deutschen Tornados unter US-Befehl zum Einsatz kommen. Aus Berlin aber kommen nach wie vor nur vage Versprechungen, keine wirklichen Abrüstungsinitiativen.
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