Kita-Streik geht in die vierte Woche
Verhandlungen zwischen Gewerkschaft ver.di und Vertretern der Kommunen
Berlin Nach drei Wochen Kita-Streik setzen sich Vertreter der Kommunen und Gewerkschaften am Montag ab 18.00 Uhr wieder an den Verhandlungstisch. Zugleich wird der Arbeitskampf aber fortgesetzt. Solange kein annehmbares Ergebnis vorliege, streike man weiter, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«. Die betroffenen Eltern könnten aber erwarten, dass die Tarifparteien aufeinander zugehen.
Die Gewerkschaften fordern eine höhere Eingruppierung der bundesweit rund 240 000 Erzieher und Sozialarbeiter. Das würde laut ver.di zu Einkommensverbesserungen von im Schnitt zehn Prozent führen. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände hat nach Darstellung seines Präsidenten Thomas Böhle Verbesserungen für rund die Hälfte der Beschäftigten vorgeschlagen: Erzieher mit besonderen Aufgaben bekämen demnach bis zu 443 Euro mehr im Monat, Leiter von Kitas 448 Euro.
Sachsen
Der Streik der Erzieher an den kommunalen Kitas in Sachsen geht in die vierte Woche. Am Montagmorgen legten Erzieher in Leipzig, Zwickau, Werdau und Wilkau-Haßlau die Arbeit nieder, wie Verdi-Sprecher Jörg Förster mitteilte. Während einige Einrichtungen ganz geschlossen blieben, boten andere nur eine eingeschränkte Betreuung an.
Sachsen-Anhalt
Auch an den kommunalen Kitas und Horten in Sachsen-Anhalt sind am Montag Einrichtungen in Dessau-Roßlau geschlossen geblieben. »Wir wünschen uns ein Signal der Arbeitgeber«, sagte der Sprecher der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Alexander Pistorius. Sollte kein verhandelbares Angebot vorgelegt werden, wollen die Erzieher von 19 Einrichtungen in Dessau-Roßlau bis einschließlich Freitag weiter streiken. Am Mittwoch sollen noch einmal 20 Kitas in Halle hinzukommen.
Brandenburg
Der Streik in den Brandenburger Kindertagesstätten wird am heutigen Montag ebenfalls fortgesetzt. Laut Gewerkschaft ver.di soll der unbefristete Streik andauern, bis es zu einer Einigung mit den kommunalen Vertretern gekommen ist. Am Freitag hatten sich am Ausstand mit Schwerpunkt in Ostbrandenburg 1300 Gewerkschaftsmitglieder beteiligt.
Rheinland-Pfalz
Auch in Rheinland-Pfalz geht der Arbeitskampf der Erzieherinnen diese Woche weiter. Allerdings zeigt sich der Landeschef der Gewerkschaft ver.di optimistische, dass es bald zu einer Einigung kommen könnte. Man sei so nahe an einer möglichen Lösung des Konflikts wie seit Wochen nicht mehr, sagte der ver.di-Landeschef für Rheinland-Pfalz-Saarland, Michael Blug. Agenturen/nd
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