Brandanschlag auf Flüchtlingsheim in Hoyerswerda

Brandsatz landete auf dem Straßenpflaster / Bewohner bleiben unverletzt

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In der Nacht zum Mittwoch ist ein Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim im sächsischen Hoyerswerda verübt worden. Es wurde niemand verletzt und es entstand kein Schaden. Weil der Brandsatzt auf dem Pflaster landete.

Hoyerswerda/Leipzig. In der Nacht zum Mittwoch ist ein Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim im sächsischen Hoyerswerda verübt worden. Unbekannte hätten gegen zwei Uhr morgens einen Behälter mit brennbarer Flüssigkeit in Richtung der Rückseite der Notunterkunft für Flüchtlinge geworfen, teilten das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum Sachsen (OAZ) in Leipzig mit. Das Abwehrzentrum vermutet ein fremdenfeindliches Motiv. Der Brandsatz landete allerdings auf dem Straßenpflaster und brannte dort ab.

Laut Polizei wurde das Gebäude nicht beschädigt. Ein Mitarbeiter des Wachdienstes konnte die Flammen eigenständig löschen. Alle 27 Bewohner der Asylbewerberunterkunft blieben unverletzt.

Schon im März war eine damals geplante andere Unterkunft für Asylbewerber Ziel rechter Randalierer gewesen. Die Polizei nahm seinerzeit fünf Tatverdächtige im Alter zwischen 20 und 32 Jahren fest. Zuvor war die noch unbewohnte Turnhalle mit rechten Parolen und verfassungsfeindlichen Symbolen beschmiert worden; viele Fensterscheiben gingen zu Bruch. Im April 2014 wiederum schlug ein Angreifer die Scheibe des Asylbewerberheims der Stadt mit einem Hammer ein.

Solche Angriffe in Hoyerswerda wecken Erinnerungen an Vorfälle von 1991, als es dort zu ausländerfeindlichen Krawallen kam, die bundesweit für Schlagzeilen sorgten. Agenturen/nd

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