Die Sorge vor einer Allerweltsheirat

Kramp-Karrenbauer strikt gegen eine Öffnung der Ehe

  • Lesedauer: 1 Min.

Saarbrücken. Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) lehnt eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ab. »Es stellt sich die Frage, ob wir grundlegende Definitionen unserer Gesellschaft verändern wollen, und zwar mit womöglich weitreichenden Folgen«, sagte die CDU-Landeschefin der »Saarbrücker Zeitung«. Es gebe in Deutschland bisher eine klare Definition der Ehe als Gemeinschaft von Mann und Frau. »Wenn wir diese Definition öffnen in eine auf Dauer angelegte Verantwortungspartnerschaft zweier erwachsener Menschen, sind andere Forderungen nicht auszuschließen: etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen«, mahnte Kramp-Karrenbauer.

Bestehende Diskriminierungen zwischen Ehe und Lebenspartnerschaft müssten aber abgebaut werden. »Am Ende dieses Prozesses werden wir uns wahrscheinlich auch mit der Frage nach der Volladoption befassen müssen.« Diese lehne sie ab, sagte Kramp-Karrenbauer.

Die SPD sieht in der Argumentation Kramp-Karrenbauers eine Gleichsetzung von homosexuellen Partnerschaften mit Inzucht und Polygamie. »Damit erreicht die Debatte über die Ehe für alle einen neuen Tiefpunkt«, sagte Generalsekretärin Yasmin Fahimi der dpa. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal