2700 Geflüchtete vor der Küste Libyens aufgegriffen
18 Rettungsaktionen an einem Tag / UN-Generalsekretär fordert sichere Wege nach Europa
Rom. Internationale Rettungskräfte haben in mehreren Einsätzen vor der libyschen Küste mehr als 2.700 Migranten in Sicherheit gebracht. Insgesamt wurden bei 18 Rettungsaktionen am Montag und in der Nacht zum Dienstag 2.741 Flüchtlinge gerettet, wie eine Sprecherin der italienischen Küstenwache am Dienstag sagte. An den Einsätzen im Mittelmeer, die von der italienischen Küstenwache koordiniert wurden, waren mehrere internationale Handelsschiffe sowie Einsatzkräfte der europäischen Marine und der Frontex-Operation »Triton« beteiligt.
Deutsche Helfer waren dieses Mal nach Angaben der Küstenwache nicht im Einsatz. Am Dienstag gingen erneut Hilferufe von Flüchtlingsbooten in Not bei der Küstenwache ein. Besonders in den Sommermonaten bei gutem Wetter wagen viele Migranten von Afrika aus die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer nach Europa. In diesem Jahr sind schon mehr als 60.000 Menschen an den italienischen Küsten angekommen.
Ban Ki Moon fordert Umdenken bei europäischer Flüchtlingspolitik
Bei der Flüchtlingspolitik in Europa muss nach Ansicht von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Rettung von Migranten im Mittelmeer absoluten Vorrang haben. Einen Tag nach Beginn der ersten Phase des EU-Militäreinsatzes gegen Schleuser im Mittelmeer sagte Ban Ki Moon am Dienstag vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarates in Straßburg: »Man muss die Menschen retten, das ist die Priorität der Prioritäten.« Er zähle auf Europa, was die weltweite Solidarität anbelangt.
Der UN-Generalsekretär zeigte sich »besorgt« angesichts des Schicksals der Flüchtlinge, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um vor »Konflikten, Verfolgung, Armut und dem fehlenden Zugang zu würdiger Arbeit« zu flüchten. Europa brauche »sicherere, geordnete Wege« für die Migration, forderte er. Dabei sprach er sich für legale Migrationsmöglichkeiten wie den Familiennachzug oder Arbeitsvisa aus. Agenturen/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.