Werbung

Rassismus, du kommst hier nicht rein

Bei Rassismus an der Diskotür sollen in Niedersachsen künftig bis zu 10.000 Euro Bußgeld fällig werden

  • Lesedauer: 1 Min.
Nicht selten werden aus fremdenfeindlichen Gründen Personen an Diskotheken abgewiesen. In Niedersachsen sollten Türsteher sich das nun besser überlegen. 10.000 Euro Bußgeld werden fällig, wenn Rassismus nachgewiesen werden kann.

Hannover. Bei Rassismus an der Diskotür sollen in Niedersachsen künftig bis zu 10. 000 Euro Bußgeld fällig werden. Die Landesregierung brachte hat am Dienstag eine entsprechende Änderung des niedersächsischen Gaststättengesetzes auf den Weg, wie die Staatskanzlei in Hannover mitteilte. Danach begeht ein Disko-Betreiber künftig eine Ordnungswidrigkeit, wenn er bei der Einlasskontrolle eine Person wegen ihrer ethnischen Herkunft oder Religion benachteiligt. Er muss dann ein erhöhtes Bußgeld zahlen.

Mit dieser Regelung sei Niedersachsen bundesweit Vorreiter, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums dem epd. In allen anderen Bundesländern könnten nur Betroffene selbst auf privatrechtlichem Wege gegen Diskriminierung in Gaststätten vorgehen. Der Staat habe dort wie bislang auch in Niedersachsen keine wirksame Handhabe.

Wird das Gesetz verabschiedet, riskieren Disko-Betreiber den Angaben zufolge künftig in solchen Fällen sogar ihre berufliche Existenz. Ihnen könne letztlich das Gewerbe entzogen werden, wenn sie mehrere Bußgelder kassierten und sich so als unbelehrbar erwiesen.

»Ich weiß noch aus meinen Zeiten als Oberbürgermeister, dass an dieser Stelle Handlungsbedarf besteht«, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) der in Hannover erscheinenden »Neuen Presse«. »Nach wie vor werden immer wieder junge Leute wegen ihrer Hautfarbe an Diskothekentüren abgewiesen. Das wollen wir ändern.« epd/nd

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -