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Aufklärung ist nicht nur Sache von Journalisten, meint Sarah Liebigt

  • Sarah Liebigt
  • Lesedauer: 2 Min.

»Katze im Sack kaufen« nennt man das, wenn ein Geldgeber Angebot und Situation des Auftragleistenden nicht überprüft: Wenn Berlin einer Firma viel Geld zahlt, die sich mitten in der Insolvenz befindet, wirft das mindestens Fragen auf. Die Marks Grundkonzept Gesellschaft für Nutzungsentwicklung von Grundbesitz mbH soll zu einem Zeitpunkt Aufträge vom Land Berlin bekommen haben, als das Insolvenzverfahren bereits lief.

Wenn diese Firma noch dazu mit bekannten Größen verbandelt ist, die, sagen wir mal, »in der Vergangenheit negativ aufgefallen sind«, ...

Das »Gemeinsame Registerportal der Länder« hat einen schlanken und übersichtlichen Internetauftritt. Bequem vom Rechner aus lassen sich mit wenigen Mausklicks die spannendsten Dinge in zunächst unscheinbaren Dateien nachlesen. Journalisten, die zum Beispiel sich durch den Wust an Firmenverquickungen betreff Nicht-Flughafen BER graben, sind dort Stammgast. Ebenso wie mittlerweile schon automatisch der Klick zum Handelsregister erfolgt, sobald es um neue Auffälligkeiten im Geschäft mit Flüchtlingsunterkünften geht.

Man kratzt dabei aber immer nur an der Oberfläche. Und die von den Behörden versprochene Transparenz geriert zur Lachnummer. Indes: Jahrelang bei Meldungen zur Firma X schnaufend in die andere Richtung gucken, nur weil die Liste der Beanstandungen zu Firma Y schon zu lang geworden ist, rächt sich. Gierso und PeWoBE sind der sich wiederholende Beweis.

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