Fabrikgelände wird als Wald aufgeforstet

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Zwischen verfallenen Firmenhäusern liegen Scherben, Bauschutt und Müll. Auf der Industriebrache will die Umweltverwaltung der Natur wieder Raum geben.

Die Räumarbeiten haben am Mittwoch begonnen. Wo seit Jahren ein ehemaliges Reifenwerk verfällt, sollen in hundert Jahren viele Bäume stehen. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt hat am Mittwoch mit dem Vorhaben begonnen, aus einem ehemaligen Industriegelände in Schmöckwitz einen Wald zu machen. Das bedeutet viel Arbeit: Bis zum Jahresende sollen verfallene Gebäude und Schutt beseitigt werden. Erste Bäume will das Landforstamt im Frühjahr 2016 pflanzen: Zunächst seien Birken geplant, später sollen Eichen folgen.

Umweltsenator Andreas Geisel (SPD) nannte die Brache am Mittwoch einen »Fremdkörper«, denn die 84 000 Quadratmeter große Fläche liegt in einem Landschaftsschutzgebiet. Darin soll das Gelände nach dem Willen der Verwaltung künftig aufgehen. »Wir werden die Fläche für den Wald zurückgewinnen«, sagte Geisel.

Rund 60 Jahre lang waren auf dem Gelände in Schmöckwitz am Stadtrand Berlins Reifen produziert worden. Nachdem das Werk vor 15 Jahren den Betrieb eingestellt hatte, hätten verschiedene Pächter beispielsweise Schrott und Abfälle gelagert, so die Senatsumweltverwaltung. Es hätten »grundwasser- und bodengefährdende Zustände« geherrscht. Nach langjährigen Rechtsstreitigkeiten ersteigerte das Land Berlin im Februar dieses Jahres die Fläche. Die Kosten für den Kauf und das Vorhaben belaufen sich den Angaben der Senatsverwaltung nach auf insgesamt rund 4,3 Millionen Euro. dpa/nd

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