Beirut: Tote im Flüchtlingslager

Wieder Migrantenleichen in Malaysia entdeckt

  • Lesedauer: 2 Min.

Beirut/Kuala Lumpur. Bei Ausschreitungen in einem palästinensischen Flüchtlingslager in Libanon sind drei Menschen getötet worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete, wurden in der Nacht zum Sonntag bei den Kämpfen zwischen der sunnitisch-extremistischen Gruppe Dschund al-Scham und der palästinensischen Fatah-Bewegung im Ain-al-Hilweh-Camp nahe der südlichen Stadt Sidon 20 weitere Menschen verletzt. Scharfschützen machten den Angaben nach die meisten Wege zum Lager unpassierbar.

Ain al-Hilweh ist mit rund 70 000 Einwohnern das größte palästinensische Flüchtlingslager in Libanon. Dort kommt es immer wieder zu Unruhen. Nach dem Kairoer Abkommen zwischen Libanon und dem damaligen Palästinenserführer Jassir Arafat sind die Palästinenser seit 1969 selbst für die Sicherheit in den zwölf Flüchtlingslagern im Lande zuständig. Die libanesische Armee betritt die Camps nicht.

In der Nähe illegaler Flüchtlingscamps im Grenzgebiet zwischen Thailand und Malaysia hat die Polizei 24 Leichen entdeckt. Die bereits stark verwesten sterblichen Überreste wurden zur Untersuchung in ein forensisches Institut gebracht, wie der örtliche Polizeichef am Sonntag sagte. Er geht davon aus, dass es sich um Flüchtlinge aus Myanmar und Bangladesch handelt.

In den vergangenen Monaten waren die Machenschaften skrupelloser Schlepper in der Region aufgeflogen. Sie schmuggeln Menschen über das Meer nach Thailand und Malaysia, halten sie aber in Dschungellagern fest und verlangen für die Freilassung Lösegeld von den bitterarmen Familien. Schon im Mai waren 100 verscharrte Leichen entdeckt worden. dpa/nd

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.