Griechenland-Affäre: Prozess gegen Ex-Rüstungsmanager

Vorwurf: Bestechungsgelder für Verkauf von Panzerhaubitzen bezahlt - und dabei 1,15 Millionen Euro in die eigene Tasche gesteckt

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Ein ehemaliger Manager des Panzerbauers Krauss-Maffei Wegmann (KMW) muss sich in der Griechenland-Affäre seit Montag wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung, versuchten Betrugs und Geldwäsche vor dem Landgericht München verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, beim Verkauf von Panzerhaubitzen an Griechenland Bestechungsgelder gezahlt und dabei 1,15 Millionen Euro in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Der Angeklagte sitzt seit Januar in Untersuchungshaft.

Griechenland hatte 2001 von KMW für 188 Millionen Euro 24 Panzerhaubitzen gekauft. Laut Anklage sollen dabei fast 8 Millionen Euro Schmiergeld geflossen sein - auch der damalige griechische Verteidigungsminister soll Geld bekommen haben. Der angeklagte ehemalige KMW-Prokurist habe die Bestechungszahlungen mit Hilfe eines griechischen Partner als Beraterhonorare verschleiert und dabei gut eine Million Euro für sich selbst abgezweigt. Der Verteidiger kündigte eine Aussage seines Mandanten an.

Dem KMW-Konzern legt die Staatsanwaltschaft wegen der steuermindernden Absetzung der Beraterhonorare einen nicht gerechtfertigten Steuervorteil zur Last. Allerdings sei nicht nachzuweisen, dass die Manager, die die Bilanzen in jenen Jahren unterzeichnet hatten, von der Bestechung wussten, sagte der Staatsanwalt. dpa/nd

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