Mann beschimpft Albaner als »Ausländerschwein« und sticht ihn nieder

Fremdenfeindlich motivierte Messerattacke in Havixbeck / Unbekannte werfen in Berlin stinkende Flüssigkeit in Eingangsbereich einer Unterbringung / Polizei sucht Berliner Neonazi

  • Lesedauer: 2 Min.

Buttersäureanschlag auf Berliner Flüchtlingsunterkunft

Berlin. Auf ein von Flüchtlingen bewohntes Hotel im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf hat es in der Nacht zum Freitag einen Buttersärueanschlag gegeben. Unbekannte warfen gegen 1.25 Uhr Flaschen mit einer stinkenden Flüssigkeit auf den Einsgangsbereich des Gebäudes in der Rhinstraße, wie die Polizei erklärte. Die Behörden schlossen ein fremdenfeindliches Motiv nicht aus. Allerdings könnte es sich auch um eine privatrechtlichen Streit handeln, erklärten die Sicherheitsbehörden. Bereits vor etwa drei Wochen war ein »pyrotechnischer Gegenstand« in das Hotelfoyer geworfen worden.

Fahndung nach Berliner Neonazi läuft

Unterdessen fahndet die Berliner Polizei weiter nach einem Neonazi, der in der S-Bahn auf eine Familie aus Osteuropa uriniert haben soll. »Die Fahndung läuft«, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Freitag. Gegen den 32-Jährigen war Haftbefehl erlassen worden, der Mann wurde bislang aber nicht gefasst.

Dagegen konnte ein 37-jähriger Komplize, der ebenfalls mit Haftbefehl gesucht wurde, bei einer Bärgida-Demonstration festgenommen werden. Per Richterbeschluss wurde er aber von der Untersuchungshaft verschont, weil er einen festen Wohnsitz hat. »Wir prüfen eine Beschwerde gegen die Entscheidung«, sagte Sprecher Steltner.

Die Männer sollen die Mutter und ihre Kinder im Alter von etwa 5 und 15 Jahren auch fremdenfeindlich beleidigt haben. Gegen die Verdächtigen wird wegen Volksverhetzung und des Verwendens verfassungswidriger Kennzeichen ermittelt.

Mann beschimpft Albaner als »Ausländerschwein« und sticht ihn nieder

Aus offensichtlich fremdenfeindlichen Motiven hat ein Mann in Nordrhein-Westfalen einen 31-jährigen Albaner niedergestochen. In einem Regionalbus in Havixbeck im Kreis Coesfeld hatte der 52-Jährige am Mittwochabend zunächst die Einkaufstüten des Jüngeren durchwühlt, wie die Staatsanwaltschaft Münster am Donnerstag berichtete. Anschließend soll der Mann den Albaner unter anderem mit den Worten »Ausländerschwein« und »Kanake« beleidigt haben. Als die beiden dann ausstiegen, sprach der 31-Jährige den Mann auf sein Verhalten an. In diesem Moment stach der Ältere zu. Das Messer drang mehrere Zentimeter in die Brust ein, Lebensgefahr bestand jedoch nicht. Der Mann wurde in die Uniklinik Münster gebracht. Der Havixbecker wurde noch am Tatort festgenommen. Die Beantragung eines Haftbefehls wurde geprüft. »Es liegen jedoch keine Haftgründe vor«, erklärte Oberstaatsanwalt Heribert Beck. Ermittelt werde gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung. Agenturen/nd

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.