Busfahrer werden zu Fluchthelfern

Falsch abgebogen: Österreichische Busfahrer unter Schleuserverdacht

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Passau. Auf dem Weg zum Grenzübergang nach Passau sind am Donnerstag zwei Busfahrer aus Österreich falsch abgebogen - und stehen nun unter Schleuserverdacht. Sie waren nämlich auf der deutschen Seite gelandet, und weil beide Fahrzeuge mit Flüchtlingen voll besetzt waren, werde gegen beide Fahrer nun wegen des Verdachts der Schleusung ermittelt, sagte der Sprecher der Bundespolizeiinspektion Freyung, Frank Koller. Die Fahrer hatten angegeben, an einer Kreuzung, kurz vor dem ehemaligen Grenzübergang Achleiten-Passau, in eine falsche Straße eingebogen zu sein.

Als die Busse dann mit etwa 100 Flüchtlingen in Richtung Grenze fuhren, waren sie bereits auf deutschem Hoheitsgebiet. »Schleusung ist eine Straftat. Da müssen wir zwingend ermitteln«, erläuterte Koller. Ob die Fahrer in Untersuchungshaft kommen, entscheidet nun ein Passauer Staatsanwalt. »Aufgrund der besonderen Umstände ist damit aber nicht zu rechnen«, sagte der Sprecher der Bundespolizei.

Nach der Befragung und Zeugenvernehmung werden die beiden Fahrer wohl auf freien Fuß gesetzt. Eine Anzeige folgt aber auf jeden Fall. Die Flüchtlinge wurden am Abend mit anderen Bussen in deutsche Notquartiere gebracht. dpa/nd

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