Auf eigene Verantwortung - und billiger
Rheinland-Pfalz spart sich Kontrollagentur für Schulen
Mainz. Die Schulen in Rheinland-Pfalz sollen nach den Plänen von Rot-Grün mehr Eigenverantwortung bei ihrer Weiterentwicklung bekommen. Die Landtagsfraktionen von SPD und Grünen wollen zugleich die externe Agentur für Qualitätssicherung, Evaluation und Selbstständigkeit von Schulen (AQS) auflösen. Dafür sollen sich die Schulen künftig gemeinsam mit der Schulaufsicht bewerten.
»Die qualitative Weiterentwicklung von Schulen und die Evaluation ihrer Arbeit wird auch künftig einen sehr hohen Stellenwert haben«, sagte der Sprecher des Bildungsministeriums, Wolf-Jürgen Karle, in Mainz. Die bisherigen Bewertungen seien dafür eine gute Grundlage.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Rheinland-Pfalz hält eine neutrale Kontrolle und ausreichende Finanzmittel für die Schulen für wichtig. »Es muss wirklich jemand von außen da sein«, sagte der GEW-Landeschef Klaus-Peter Hammer der dpa. Er sei dafür, wenn sich die Schulen einen externen Partner aussuchten. »Dafür brauchen sie finanzielle Ressourcen.« Die Auflösung der Agentur sieht Hammer auch als Sparmaßnahme des Landes. Die Idee der Qualitätsprogramme bewertete er positiv. Der Landtag berät am kommenden Donnerstag über den Gesetzentwurf.
Die Qualitätsarbeit wird laut Ministerium inzwischen mit Zielvereinbarungen zwischen Schule und Schulaufsicht stetig fortgeschrieben. Das werde dadurch verbessert, dass Fachleute aus der Agentur in die Schulaufsicht gingen. Die Bewertung soll sich nach Angaben des Sprechers künftig vor allem auf konkrete Themen wie Sprachförderung, Inklusion - das gemeinsame Lernen behinderter und nicht behinderter Kinder - oder Begabtenförderung konzentrieren. dpa/nd
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