Werbung

Portugals Präsident stellt Mitte-Links Bedingungen

Kapital macht Druck: Konservativer Staatschef Cavaco Silva verlangt »Garantien« von PS-Chef Antonio Costa - »Reform«-Auflagen sollen eingehalten werden

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Der konservative Präsident Portugals Anibal Cavaco Silva hat den Sozialdemokraten Antonio Costa mit der Regierungsbildung beauftragt. Damit rückt die erste linke Koalition seit Jahrzehnten näher. Doch das Staatsoberhaupt stellt Bedingungen – er verlangte, mehrere »Unklarheiten« aus dem Weg zu räumen, die nach Ansicht von Cavaco Silva in den Übereinkommen der Partido Socialista mit dem Linksblock und der kommunistisch geführten CDU enthalten seien.

Gefordert wird unter anderem die Zusicherung, dass eine Mitte-Links-Regierung die Auflagen einhalten werde, die das Land gegenüber den EU-Partnern eingegangen war. Das Staatsoberhaupt verlangte zudem Klarstellungen von Costa darüber, ob eine Regierung der Sozialisten die Zustimmung im Parlament erhalten und die gesamte Legislaturperiode im Amt bleiben werde. Zudem sollte der PS-Parteichef deutlich machen, wie die Staatshaushalte für 2016 und die folgenden Jahre vom Parlament verabschiedet werden sollen.

Solche Garantien hatten unter anderem die Kapital-Lobby und große Banken verlangt, nachdem die Linksparteien angekündigt hatten, mehrere Kürzungsmaßnahmen der Mitte-Rechts-Regierung von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho rückgängig zu machen. Der hatte Anfang Oktober zwar die Wahlen gewonnen, die absolute Mehrheit aber deutlich verfehlt. Cavaco Silva ernannte zunächst seinen Parteifreund Passos Coelho erneut zum Regierungschef. Dieser wurde aber anderthalb Wochen später von der Mehrheit der Linksparteien durch ein Misstrauensvotum im Parlament gestürzt. Er ist seither nur noch geschäftsführend im Amt. Agenturen/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal