Bau des Kanals in Nicaragua mit Verspätung
Arbeiten sollen Ende nächsten Jahres beginnen
Managua. Die Bauarbeiten für den Nicaragua-Kanal beginnen rund ein Jahr später als geplant. Die chinesische Betreibergesellschaft Hongkong Nicaragua Development (HKND) teilte mit, die Arbeiten würden Ende 2016 beginnen. Ursprünglich war der Start für Anfang 2016 geplant.
Der Kanal in Nicaragua soll dem Panama-Kanal weiter südlich Konkurrenz machen. Geplant ist er von der Brito-Mündung an der pazifischen Seite Mittelamerikas bis zur Punta-Gorda-Mündung an der Karibik - insgesamt 278 Kilometer. Der Kanal soll Schiffen bis zu einem Gewicht von 400 000 Tonnen Raum bieten. Für den Bau der Wasserstraße sind 50 Milliarden Dollar (mehr als 44 Milliarden Euro) eingeplant.
HKND bekam 2013 den Zuschlag für den Bau und soll den Kanal nach der Fertigstellung 50 Jahre lang betreiben dürfen. Fertig sein soll er nach bisherigen Planungen 2019; hier nannte die HKND bislang kein neues Datum.
Nicaraguas linker Präsident Daniel Ortega hofft auf zahlreiche Arbeitsplätze, um die Armut in dem Land zu mildern. Gegen den Kanal protestieren vor allem Bauern, die durch das Projekt ihre Ländereien verlieren. Sie werden von Umweltschützern, Menschenrechtlern und Oppositionspolitikern unterstützt. Es wird damit gerechnet, dass wegen des Kanals 30 000 Bauern und Ureinwohner umgesiedelt werden müssen. Umweltschützer befürchten zudem eine Verunreinigung des Trinkwassers, da die Route auf einer Länge von gut hundert Kilometern durch den Nicaraguasee verläuft - das größte Süßwasserreservoir Zentralamerikas. AFP/nd
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