Schlappe für Obama

Nach Gesetzunterzeichnung bleibt Guantanamo

  • Lesedauer: 1 Min.

Washington. Vier Wochen nach seinem Veto hat US-Präsident Barack Obama nun doch das Gesetz zum Verteidigungshaushalt unterzeichnet, das die von ihm versprochene Schließung von Guantanamo praktisch unmöglich macht. Obama hatte den vom Kongress gebilligten Etat über 615 Milliarden Dollar lange blockiert. Am Mittwoch verwies er in einer separaten Erklärung darauf, er sei »zutiefst enttäuscht« von der Haltung des Kongresses.

Das Gesetz zum Verteidigungshaushalt belässt das Verbot in Kraft, Häftlinge aus Guantanamo Bay in Kuba in die USA zu verlegen. Es durchkreuzt damit den Plan der Obama-Regierung, Guantanamo-Gefangene in das Militärgefängnis Fort Leavenworth (Kansas) oder nach Navy Brig in Charleston (South Carolina) zu bringen.

Die Beibehaltung Guantanamos »schwächt unseren Ruf in der Welt«, erklärte Obama am Mittwoch. Es sei mehr als überfällig, dass der Kongress seinen Widerstand gegen die Schließung des Lagers aufgebe und mit ihm zusammenarbeite, »um dieses Kapitel unserer Geschichte zu beenden«. Der Präsident hatte schon bei seinem Amtsantritt Anfang 2009 die Schließung des Gefangenenlagers versprochen, scheiterte bislang aber stets am Widerstand aus dem US-Kongress. AFP/nd

Kommentar Seite 4

- Anzeige -

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -