Der Mensch hinter dem Flüchtling

Autoren der nd-Reportage »Abduls Reise« stellen Zusammenarbeit mit Geflüchteten vor / Ausstellung noch bis Sonntag in Neukölln / Sonderausgabe des »nd« am Montag

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Seit Freitag läuft in Berlin die Ausstellung »Stronger than Borders. Widerstand - Flucht - Solidarität«. Das Projekt will den Mensch hinter dem Flüchtling sichtbar machen. In der Debatte über jene, die vor Krieg, Elend und Verfolgung nach Europa fliehen, werden Asylsuchende oft zur bloßen Nummer unter vielen, sie werden als Gefahr dargestellt, zum Problem erklärt. Als Menschen, als Individuen mit einer ganz eigenen Geschichte, mit ganz eigenen Wünschen und Zielen ist für sie zwischen rechter Anti-Asyl-Rhetorik und europäischer Flüchtlingsabwehr kein Platz.

»Die üblichen Aufnahmen in den Medien stellen sie häufig als Objekte dar«, ehißt es bei den Machern der Ausstellung, die vom linken Studierendenverband SDS im Neuköllner »Leuchtturm« in der Emser Straße 117 noch bis Sonntag zu sehen sein wird. »Diese Ausstellung hingegen soll den Raum öffnen, um Geflüchteten selbst die Möglichkeit zu geben durch Veranstaltungen und mit ihren eigenen Bildern von ihrem Weg zu erzählen.«

Das »nd« ist mit der Multimedia-Reportage »Abduls Reise« bei der Ausstellung vertreten. Es ist die Geschichte eines Geflüchteten: seine Flucht von der Türkei bis nach Schweden. Das Besondere an der Reportage ist die Nähe zwischen den Autoren und dem Geflüchteten. Am Freitagabend haben die Autoren Elsa Koester und Jan Brock über ihre Zusammenarbeit mit dem Geflüchteten berichtet.

Abduls Reise: Mit dem Smartphone durch die Flucht
Zehn Tage lang begleiten wir Abdul auf seiner Flucht von Izmir nach Malmö. Dabei wird er selbst zum Reporter - und wir zu Fluchthelfern. Von Schwimmwesten, bewaffneten Schleppern und einem Staatsbesuch

Und »nd« macht weiter: am Montag einer ganz speziellen Ausgabe, die 15 Geflüchteten Raum gibt, von ihren Wünschen und Gedanken zu erzählen. Wer sind die Menschen aus Syrien, Irak, Afghanistan, der Ukraine oder Vietnam? Wer sind die Menschen, die zu Tausenden in Zelten, Turnhallen und Hostels leben müssen. Was wünschen sie sich vom Morgen, vom Übermorgen? Am Montag im »nd«. nd

Abduls Reise - Trailer

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