Früherer KZ-Wachmann verhandlungsfähig

92-jähriger soll an industriell organisierter Massenvernichtung beteiligt gewesen sein / Entscheidung über Hauptverfahren im Januar

  • Lesedauer: 1 Min.

Hanau. Ein Prozess am Landgericht Hanau gegen einen früheren SS-Wachmann im Vernichtungslager Auschwitz wird immer wahrscheinlicher. Die zuständige Kammer habe die Verhandlungsfähigkeit des 92-Jährigen festgestellt, sagte Gerichtssprecher Andreas Weiß am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Nach derzeitigem Stand könne der Mann mehrere Stunden pro Tag mit Pausen am Prozessgeschehen teilnehmen. Im Januar werde die Kammer voraussichtlich eine Entscheidung zur Eröffnung des Hauptsacheverfahrens treffen, im April könne der Prozess beginnen.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt war der Mann an den Nazi-Verbrechen in dem Konzentrationslager der Nazis beteiligt. Er habe wissentlich Beihilfe zum Mord geleistet. Als Wachmann habe er bei der Ankunft von Transporten Dienst getan und sei daher in die industriell organisierte Massenvernichtung organisatorisch eingebunden gewesen. Der Mann, der sich bislang nicht zu den Vorwürfen äußerte, ist einer von 14 Verdächtigen, deren Wohnungen im Februar 2014 bei einer bundesweiten Aktion durchsucht worden waren. Bisher haben sich drei Nebenkläger für den Prozess gemeldet, wie Gerichtssprecher Weiß sagte. dpa/nd

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.