Vorgestellte Gemeinschaft
B. Anderson gestorben
Benedict Andersons 1983 auf Englisch und 1998 auf Deutsch erschienenes Buch »Imagined Communities« (»Die Erfindung der Nation«) ist eine der wichtigsten Studien zur Frage, wie Nationen entstehen. Für Anderson entwickeln sich Nationen aus einem Prozess des integrativen Vorstellens, der es den Menschen ermöglicht, sich in Solidarität mit ihm Unbekannten zu fühlen.
Benedict Anderson wurde 1936 in Kunming, China, geboren, wo sein Vater als britischer Marineoffizier stationiert war. Für seine Dissertation zog er 1961 nach Indonesien - dort wurde er von der Brutalität der Herrschaft des antikommunistischen Diktators Suharto nachhaltig traumatisiert.
Seine These der Nation als »vorgestellte Gemeinschaft« war kein Resultat abstrakter Überlegung, sondern entstand aus seinen Erfahrungen der indonesischen Geschichte. Wie halten vielfältige Nationen zusammen, die aus vielen Sprachen und Völkern bestehen? Warum fallen sie manchmal auseinander?
Am 13. Dezember verstarb der zuletzt in den USA unterrichtende Historiker mit 79 Jahren im indonesischen Malang. ais
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.