Dahlmeier knapp geschlagen

Beim Biathlonweltcup in Pokljuka verhindert eine Französin den nächsten deutschen Sieg

  • Sandra Degenhardt, Pokljuka
  • Lesedauer: 3 Min.
Der Höhenflug der deutschen Biathletinnen geht weiter. Im Sprint von Pokljuka schafften Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand mit den Plätzen zwei und drei erneut Spitzenergebnisse.

Langsam, aber sicher wird die Erfolgsserie der Erbinnen von Magdalena Neuner ein wenig unheimlich. Nach dem Sprintsieg von Simon Schempp schafften es auch Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand beim Biathlonweltcup in Pokljuka als Zweite und Dritte auf das Podium. Den nächsten deutschen Doppelsieg verhinderte am Freitag nur die zweifache Weltmeisterin Marie Dorin Habert. Dafür lief das deutsche Sextett über die 7,5 Kilometer komplett unter die besten 15. Der zehnte Podestplatz des Winters dürfte für sie am Samstag in der Verfolgung fast nur noch Formsache sein.

»Ich freue mich wahnsinnig, wieder auf dem Podium zu stehen«, sagte Dahlmeier, die ihren vierten Weltcupsieg nur um die Winzigkeit von 1,1 Sekunden verpasste. Die leicht erkältete Hildebrand lag wie ihre ebenfalls fehlerfreien Konkurrentinnen 13 Sekunden hinter der siegreichen Französin. »Das war wieder ein tolles Rennen, ich bin sehr zufrieden«, sagte Hildebrand.

An die Gala von Hochfilzen knüpften die Athletinnen von Bundestrainer Gerald Hönig nahtlos an. In der Vorwoche hatten die Deutschen in Tirol mit einem Dreifachsieg im Sprint und dem Doppelerfolg in der Verfolgung sowie mit Platz zwei in der Staffel groß aufgetrumpft.

In Slowenien rundeten Maren Hammerschmidt mit 40 Sekunden Rückstand bei einer Strafrunde als Siebte, Franziska Preuß (41/1) auf Rang neun, Vanessa Hinz (55/1) als 13. und Miriam Gössner (1:01 Minuten/3) auf Position 15 das tolle Mannschaftsergebnis ab. »Das zeigt, dass wir wieder in der Weltspitze angekommen sind und immer mit uns zu rechnen ist«, sagte Dahlmeier.

Die 22-Jährige stellte erneut eindrucksvoll ihr Ausnahmetalent unter Beweis. Hatte sie den Saisonauftakt noch wegen einer Erkältung auslassen müssen, holte sie nach ihrem Verfolgungssieg in der Vorwoche schon den zweiten Podestplatz im dritten Rennen.

Zunächst hatte sogar Teamkollegin Hildebrand in Führung gelegen, bevor diese aber auf der Schlussrunde deutlich an Zeit verlor. »Da habe ich mich nicht mehr ganz so frisch gefühlt. Dass ich ohne Schießfehler durchgekommen bin, hat mich gerettet«, freute sich die 28-Jährige. Zwischenzeitlich sah es sogar so aus, als ob sie als erste Deutsche seit Rekordweltmeisterin Neuner im März 2012 das Gelbe Trikot der Weltcupspitzenreiterin holen könnte. Noch beträgt der Rückstand auf die führende Tschechin Gabriela Soukalova aber acht Punkte.

Miriam Gössner verbaute sich eine bessere Platzierung durch insgesamt drei Fehler, zwei davon beim abschließenden Stehendschießen. In der Loipe lieferte sie die schnellste Laufzeit aller Starterinnen ab, Dahlmeier war die Viertschnellste direkt vor Hildebrand. Ihre tolle Form untermauerte Aufsteigerin Maren Hammerschmidt nach ihren beiden zweiten Plätzen in Hochfilzen. »Top Ten ist immer der Wahnsinn«, sagte sie. Die Ansprüche könnten bald steigen.

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