Sachsen bekommt zu Jahresbeginn eine Polizei-Beschwerdestelle

  • Lesedauer: 1 Min.

Dresden. Sachsen richtet Anfang Januar eine zentrale Beschwerdestelle bei der Polizei ein. Dort können die Bürger die Arbeit der Beamten beanstanden, auf Mängel hinweisen sowie Hinweise und Anregungen geben. Die Stelle mit zunächst vier Mitarbeitern werde auch interne Beschwerden von Polizeibediensteten bearbeiten, teilte das Innenministerium am Montag mit. Alle eingegangenen Sachverhalte würden geprüft. Dabei würden auch die betroffenen Polizeidienststellen einbezogen. Die Beschwerden sollen in der Regel schriftlich beantwortet werden, hieß es. »Durch die Beschwerdestelle soll das Vertrauensverhältnis zwischen der Polizei und den Einwohnern in Sachsen weiter gestärkt werden«, erklärte Innenminister Markus Ulbig (CDU). Der innenpolitische Sprecher der LINKE-Landtagsfraktion in Sachsen, Enrico Stange, erklärte: »Die jetzt avisierte Beschwerdestelle ist nicht mehr und nicht weniger als ein Placebo, das Terrain in der öffentlichen Meinungsbildung gutzumachen sucht.« Eine tatsächliche Beschwerdestelle für Bürgerinnen und Bürger sowie für Polizeibedienstete dürfe »auf keinen Fall im Innenministerium oder einer der Staatsregierung unterstellten Behörde gebildet werden. Sie muss unabhängig sein und weitreichende Auskunfts- und Prüfrechte haben, um von vorn herein über jeden Verdacht, sie stehe unter dem Einfluss von Staatsregierung oder Polizeiführung und arbeite nicht sachgerecht, erhaben zu sein«, erklärte Stange. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal